Willi Rottmann wird Vogelkönig, Tochter Eva Rottmann verteidigt ihren Titel erneut
Erfreulicherweise nahmen in diesem Jahr immerhin ein Drittel der Mitglieder am Schießen auf den Holzvogel teil. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als nur der Jungvogelkönig ermittelt werden konnte, stehen für 2014 zwei neue Majestäten fest „Wir sind froh, dass unsere Tradition nicht ausstirbt“, freut sich Alexander Jäger, Vorstand der Frauenauracher Schützen.
Rudolf Haberfellner aus Buch hält Schützenfest in Frauenaurach Ehrenscheibe wird mit dem Kleinkaliber-Gewehr aufgelegt herausgeschossen
Der Höhepunkt im Leben eines Ehrenschützenmeisters ist das Schützenfest. Rudolf Haberfellner aus Buch bei Gremsdorf, der aktiv in der Vorstandschaft als Kassier mitarbeitet, weiß, wie man ein Schützenfest hält, bekleidet er dieses Amt doch schon zum zweiten Mal. Normalerweise sehen die Vereinsstatuten vor, dass jedes Mitglied einmal im Schützenleben Ehrenschützenmeister wird. Wegen der schwindenden Mitgliederzahlen, die Schützengesellschaft Frauenaurach zählt nur noch 31 Mitglieder, hat sich Rudolf Haberfellner bereit erklärt, ein zweites Mal für den Verein zu repräsentieren, um so die langjährige Tradition der Schützenfeste aufrechtzuerhalten.
Eröffnet wurde das Fest mit drei Böllerschüssen aus der von Ludwig Strattner selbst gebauten Kanone und einem Umzug durch Frauenaurach ins Schießhaus, der von der Aurachtaler Jugendmusikkapelle angeführt wurde. Eigens zu diesem Anlass überraschte der Ehrenschützenmeister mit einer Tradition von Anno Dazumal, dem Zieler. Er ließ hierzu eine Original Zieler Uniform nachschneidern, die sein Enkel Sebastian mit großem Stolz für seinen Opa trug. Der Zieler war damals ein wichtiger Bestandteil im Schützenleben. Er zeigte mit einem Zeigestock jeden abgegebenen Schuss an, denn man verfügte damals nicht über elektrische oder elektronische Schießanlagen und ein Fernrohr hatte auch nicht jeder. Selbstverständlich musste sich der Zieler während des Schießens an einem sicheren Ort aufhalten, er trat erst nach dem abgegebenen Schuss aus sicherer Entfernung auf den Plan. Unser Zieler hatte selbstverständlich nur noch repräsentative Aufgaben.
Eine Besonderheit in diesem Jahr war das Herausschießen der Scheibe mit dem aufgelegten Kleinkalibergewehr. Jeder Schütze gab einen Schuss direkt auf die Scheibe ab, auf der vorher jeweils ein neuer Papierspiegel fixiert wurde, der nach jeder Schussabgabe wieder entfernt wurde, um so den Gewinner exakt bestimmen zu können. Den besten Schuss gab in diesem Jahr Ludwig Strattner ab. Leider standen keine 100 oder 200jährigen Scheiben zum Herausschießen zur Verfügung. Viele Scheiben waren während der Kriegszeiten verloren gegangen.
Nach der traditionellen Eröffnung des Vogelkönigschießens mit Böllerschüssen ging es gleich zur Sache.
„Mama, ich bin wieder Jungvogelkönigin“, freut sich Eva Maria Rottmann schon das dritte Jahr hintereinander über den besten Schuss, den sie mit einem 203-Teiler sicher ins Zentrum traf. Da das Schießen für Kinder mit dem Luftgewehr erst ab 12 Jahren ohne Ausnahmegenehmigung möglich ist, wurde auch in diesem Jahr der Jungvogelkönig erneut mit dem Lichtgewehr ermittelt.